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Yaesu VX-146

Antennenbuchse am VX-146 von Yaesu
(Vertex-Standard)

Dieses Gerät ist eigentlich mit einer sehr langen und stabilen Antenne versorgt, warum da was basteln? Hauptsächlich um damit im Auto auch noch einigermaßen „rüber“ zu kommen. Eine vorhandene C-Netz-Magnetfussantenne ist ideal geeignet, nur die Buchse an der Handschachtel fehlte.

 Was wird benötigt? 

  1. Eine BNC- oder viel besser eine TNC-Buchse mit den nötigen Abmessungen
  2. Ein BNC- oder TNC-Stecker, ca. 20 cm Stahlseil von einer Fahrradbremse o.ä. oder noch besser 2 mm Edelstahlseil
  3. Schrumpfschlauch in verschiedenen Stärken

 Gerät öffnen: 

  1. Den Akku abnehmen und die beiden unteren Schrauben entfernen.
  2. Die obere linke Schraube entfernen, die rechte bleibt da wo sie ist!
  3. Die Abdeckung der Kopfhörerbuchse an der Seite abschrauben.
  4. Die Knöpfe entfernen und unter den Knöpfen die Dichtungen und dann die Ringschrauben mit einer Spitzenzange entfernen.
  5. Jetzt kann die Rückwand abgenommen werden.
  6. Alle Schrauben an der Platine entfernen. Dabei vorsichtig mit dem aufgelöteten Hühnerfutter, das ist bei abrutschendem Schraubendreher schnell mal abgerissen.
  7. Nun die Platine vorsichtig nach unten raus ziehen. Dabei kommt der Antennendraht mit, den danach auslöten. 

Jetzt liegt die Vorderschale schön nackich da und es fällt auf, dass die von aussen so wuchtig aussehende Antenne nur ein popliger Draht ist. Dieser ist dabei noch nicht mal so lang, wie der Antennen-Dummy vermuten lässt. Von 5/8 oder 1/4  keine Spur. 

Jetzt geht es dem Antennen-Dummy an den Kragen. Da wo der Antennendraht in den Dummy geschoben war, wird mit kräftigem Lötkolben großzügig und länger erwärmt. Keine Angst, die Vorderschale ist aus Aludruckguss und verträgt was. Mit einer passenden Kombizange wird versucht den Dummy raus zu drehen. Der besteht im unteren Teil aus Metall (mit Plastik überzogen) und ist in die Vorderschale eingeschraubt und verklebt. Der Dummy geht dabei wahrscheinlich über die Wupper.

Wenn das Teil raus ist beginnt der spannende Abschnitt. Zuerst muss die vorhandene Bohrung (ca. 6mm) vergrößert werden. Das geht aber nur bis zu einem bestimmten Punkt (ca. 8mm) und danach ist nichts mehr da. Meine gerade vorhandenen TNC-Buchsen aus RFT-Produktion haben an der Mutterseite einen Durchmesser von 8mm. Die meist beim billigen Jacob aus Chinaproduktion vorhandenen, haben leider 10mm und scheiden aus. Die RFT-Teile liegen noch ausreichend bei www.Oppermann-electronic.de in der Kiste. Den Rand an dieser Buchse muss man vorher abfeilen oder besser abdrehen. Dazu die Buchse auf den Stecker schrauben und in die Drehbank spannen. Die Bohrung in der Vorderschale darf aber nicht so groß werden, dass die TNC-Buchse reingeht, sondern knapp davor ist mit der ganzen Feilerei (oder Bohrerei) aufzuhören. Und zwar so knapp, dass die TNC-Buchse sich ein wenig Gewinde in das Alu kratzt (oder man hat den passenden Gewindebohrer) Damit wird ein guter Massekontakt der Buchse erreicht. Jetzt die Buchse wieder raus, etwas 5-Min.-Epoxy anmischen, das auf Buchse und in der Bohrung auftragen und die Buchse wieder einschrauben.

Das war schon fast alles, hat bei mir keine Stunde gedauert. Jetzt wird noch ein passender Draht an den Mittelkontakt der Buchse gelötet (ich hatte noch etwas vergoldeten), so zurechtgebogen, dass er in die Bohrung der Platine reicht und diese wieder montiert. Dringend darauf achten, dass sowohl beim Zerlegen als auch beim Zusammenbau die beiden kleinen schwarzen Silikonplättchen nicht von den Transistoren abfallen (notfalls mit Wärmeleitpaste anheften). Diese dienen dem Wärmekontakt der Endtransistoren zum Gehäuse (Kühlkörper)

Nachdem alles ausgerichtet ist, werden alle Schrauben leicht angezogen und der Draht angelötet (hatte ich glatt vergessen, was „komische“ Effekte ergab)

Der Rest ist schnell zusammen gebaut. 

Die Antenne

Als Draht eignet sich wie oben geschrieben Stahlseil. Das ist flexibel genug, steht aber auch ausreichend fest. Edelstahl ist da zu bevorzugen. Der wird unten soweit verjüngt, dass er stramm in die Bohrung des kleinen Mittelteils vom Stecker passt. Löten fällt bei Stahl aus. Bei meinem Edelstahl konnte ich die äusseren Drähte einzeln abknipsen und der innere Teil passte wie dafür gemacht. Die gesamte Länge ist etwa 16,5 cm. Ich habe das zunächst länger gelassen und die fertige Antenne stufenweise Millimeter für Millimeter gekürzt bis ein dazwischen geschaltetes Stehwellenmessgerät (aber eins für UHF, diese CB-Dinger gehen nicht)  keine Verbesserung mehr zeigte. Das waren dann ca. 16,5 cm. Zum Schluss das Ganze mit einer Lage passendem Schrumpfschlauch überzogen, im unteren Bereich einige Lagen übereinander, so dass es gut in den Stecker passt und oben kleine Stücken drauf als Augenschutz. 

Die Fotos zeigen einige Details und den fertigen Umbau. 

Na dann, viel Erfolg
Guido

Ergänzungen:

Die hier vorgelegte Anleitung beschreibt meine Variante beim Umbau. Alternativ könnte auch der Einbau einer SMA-Buchse vorgenommen werden, worauf eine handelsübliche Antenne für das 70cm-Band mit SMA-Stecker geprömpelt wird. Da die SMA-Buchsen aber deutlich kürzer sind (vereinzelt bekommt man auch welche mit überlangem Gewindeteil) wird jetzt der Antennendummy nicht rausgeschraubt, sondern einfach so abgesägt, dass etwa ein 10 mm-Stummel stehen bleibt. In diesem wird die SMA-Buchse in geeigneter Weise befestigt. Dabei unbedingt auf sehr gute und großflächige Masseverbindung achten.
Wie geschrieben, das ist ein Vorschlag, aber von mir nicht getestet. Ich bevorzuge immer TNC-Buchsen/Stecker, da diese schon wegen der größeren Bauart stabiler sind. Eine SMA-Buchse habe ich schon abgebrochen, bei TNC ist mir das nie passiert. Und BNC scheidet für mich aus, das das Ganze prinzipbedingt immer wackelig ist.

Guido

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